Städter, die irgendwann aufs Land ziehen, kennt man wirklich zuhauf. Doch manch einer ist sich vielleicht gar nicht bewusst, wohin es ihn da wirklich verschlagen hat.
Chrissi W: Der Moment
Ich, Gereiste, Gestürzte, Aufgestandene und Wiedergeborene, Geliebte und Vergessene, Mutter zweier wundervoller Kinder, ich weiß, dass ich Mut habe und alles schaffen kann. Seit jenem Tag weiß ich es...
Zsuzsa Bánk: Die hellen Tage
Zsuzsa Bánk ist ein Juwel unter allen Schreibenden. Es gelingt ihr, in zwei Sätzen eine ganze Welt zu schildern. Ihr Roman bildet einen Kosmos, ein Netz aus unglaublich vielen Welten und kleinen Dingen, die sich zu einem Großen zusammenfügen.
Chrissi W: Die Ansprache der Kanzlerin
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Das Coronavirus verändert das Leben in unserem Land dramatisch.“ Aber ja doch, ich weiß schon. Soeben geht die Welt unter. Ich sitze mit meinen Kindern beim Frühstück. Mein Sohn starrt ins Mobiltelefon und kaut nebenbei auf einer getoasteten Waffel. Ohne aufzuschauen, hebt er langsam die Tasse mit dem Kakao an... Continue Reading →
Ulrich Alexander Boschwitz: Der Reisende
Noch schwerer als sein Heimatland zu verlassen ist, den Entschluss darüber zu fassen, es zu verlassen. Wie weit kann man politische Entwicklungen, Chaos und Irrlichter im eigenen Land ertragen, bevor man mit allem bricht und bereit ist auszuwandern? Wann gelangt man an den Punkt, dass man die Gefahr für die eigene Existenz erkennt? Und ist... Continue Reading →
Eva Menasse: Dunkelblum
August 1989 an der österreichisch-ungarischen Grenze. Ein Fremder aus Boston kommt in die kleine Stadt Dunkelblum im Burgenland. Er steigt aus dem Postbus und checkt im einzigen Hotel ein. Schon kurz darauf beginnt er, Fragen zu stellen und nachzuforschen und es zeigt sich, dass er so fremd gar nicht ist. In dem Örtchen mit wechselvoller... Continue Reading →
Robert Seethaler: Der letzte Satz
Soll man eine Rezension damit beginnen, was das Buch nicht ist? Das könnte euch glauben lassen, es sei nicht lesenswert. Gehen wir mal davon aus, dass nur gute Bücher auf diesem Blog landen. Dann kann ich es ja sagen: Robert Seethalers neuster Roman Der letzte Satz ist KEINE Abenteuergeschichte, er ist NICHT witzig oder grotesk,... Continue Reading →
Chrissi W: Deine Hand
Als ich geboren wurde, warst du nicht da. Die ersten sommerlichen Tage im Jahr 1978 ließen den Löwenzahn explodieren. Ihr hattet euch ein paar Tage Urlaub genommen und wart im gelben Moskwitsch Richtung Potsdam unterwegs um Freunde zu besuchen. An einem einsamen Bahnübergang hinter den Bergen des Thüringer Walds, blieb das russische Ungetüm plötzlich liegen.... Continue Reading →
Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann
Das Leben auf dem Land ist schon verrückt zuweilen. Man sieht immer die gleichen Leute, lebt ein ganzes Leben mit deren Schrulligkeiten. Meistens ändert sich nicht viel. Wenn aber ein Okapi auftaucht, kann so eine Dorfgemeinschaft völlig aus dem Häuschen geraten. Nicht alle Bewohner des kleinen Ortes im Westerwald wissen vielleicht, wie ein solches Tier... Continue Reading →
Julia Franck: Die Mittagsfrau
Was bringt Alice Sehmisch dazu, am Ende des 2. Weltkrieges, auf der Flucht nach Pommern, ihren 7 Jahre alten Sohn Peter einfach auf einem Bahnhof auszusetzen und für immer zu verschwinden? Wie kann sie diese engste menschliche Bindung zwischen Mutter und Kind einfach aufgeben? Etwas muss ihre grausame Tat rechtfertigen. In einem Interview beschreibt Julia... Continue Reading →
Paolo Cognetti: Acht Berge
Im Himalaja wird Pietro die Legende von den acht Bergen erzählt. Sie handelt von Sumeru, dem höchsten Gipfel im Zentrum der Welt, der von acht Bergen und Meeren umgeben ist. Nun kann man im Leben entweder alle acht Berge bereisen oder den einen, den höchsten erklimmen. Fraglich ist, wo man mehr lernt. Acht Berge ist... Continue Reading →
Julie Zeh: Leere Herzen
Wir befinden uns im Deutschland der nahen Zukunft. Die Digitalisierung ist fortgeschrittener, die Politik hat sich verändert. Angela Merkel hat abgedankt und ihre Nachfolgerin, Regula Freyer, ist mit der Besorgte-Bürger-Bewegung (BBB) an der Macht. Zwei Freundinnen, Britta und Janina, sitzen im Park am Sandkasten und schlürfen grünen Tee. Brittas Tochter durchläuft standardmäßig das Silicon-Valley-Programm der... Continue Reading →
Daniel Kehlmann: Tyll
Es sind ganz alte Zeiten, in die Daniel Kehlmann seine Leser entführt. Das 17. Jahrhundert und der 30-jährige Krieg, das war meine Parallelwelt für elf Tage mit Tyll. Kehlmann schafft distanziert beeindruckende Bilder. Vor diesen steht man dann und staunt, strauchelt, grübelt. Ein grausames, kriegsverzehrtes Land auf der einen Seite, Ungewissheit und Zerstörung. Und auf der... Continue Reading →